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Donnerstag, 17. Januar 2013

Reisebericht Camping in Südfrankreich ...

...am Rande der Cevennen
(motiviert von Lottas Dänemark-Bericht stelle ich euch hier meinen Reisebericht aus dem Jahr 2011 ein)
Endlich war er da unser langersehnter Frankreichurlaub. Das erste mal mit Zelt auf einen Campingplatz Camping Domain D'Anglas in Frankreich. Dummerweise kann man sich ja nicht einfach dorthin beamen lassen, sonder man muss erst die elende P(l)ackerei hinter sich bringen und dann gefühlte 100 Stunden fahren um das gewünschte Ziel zu erreichen. Wir sind abends um 21 Uhr losgefahren, schön in Richtung Luxemburg, um dann die Sonnenrute an Lyon vorbei in Richtung Central Massif zu fahren. Im Grunde hat alles wunderbar geklappt bis wir schon ziemlich weit im Süden waren (Valence), dann allerdings sind wir in die dicksten Staus geraten und haben am Ende doch 16 Stunden für eine Strecke von 1140 km gebraucht. Als wir die letzten KM fuhren habe ich mich so in der Gegend umgeschaut und gedacht, näää wir fahren zurück, das ist NICHT schön hier. Ich glaube ich war einfach nur fertig.


Nur noch über die wunderschöne Brücke die über den Herault führt und schon ist man auf dem Campingplatz angekommen. Dann endlich auf dem Zeltplatz angekommen stieg ich aus, auf unserem angeblich schattigen Zeltplatz stand ein verkrüppeltes Bäumchen, der Boden sah ziemlich huckelig und Ameisenbevölkert aus und die Grillen kreischten mir ins Ohr. Meine Kinder waren natürlich nicht eingecremt und daher haben wir sie in den Minischatten unter den Minibaum gesetzt und versucht „schnell“ das Zelt aufzubauen, ihr wisst, dass das fast unmöglich ist während einem Kinder ins Ohr weinen, dass sie jetzt dringend schwimmen gehen wollen ;-)!
(zu dem Schatten muss ich noch sagen, ich war noch sehr Campingunerfahren und dachte großer Baum = schön kühl nachts. in dieser Gegend braucht man jedoch tagsüber keinen Schatten, damit es nachts im Zelt angenehm ist, denn es kühlt sich nachts merklich ab, da diese Gegend auf einen Hochplateau gelegen ist)

Na ja als ich dann den ersten Blick auf den Fluss erhaschte war ich schon ein wenig versöhnt. Es sah einfach toll aus, direkt an einer Flussbiegung, mit einem kleinen vorgelagerten Becken für die kleineren Kinder und mit einer tollen Strömung für die großen.

Ok es kamen einige Kanus runter und ich dachte mir noch wie man es wohl schaffen könnte in dem Fluss zu schwimmen ohne ein Kanu vor den Kopf zu bekommen. Aber es geht kann ich schon mal vorweg nehmen. Der CP gefiel mir an sich gut, keine abgegerenzten Stellplätze , alles sehr naturbelassen , so wie ich mir das vorstelle. Am gleichen Tag haben wir nach getaner Arbeit natürlich noch ein wunderbares Bad in dem kleinen Fluss Herault genommen und es war traumhaft, schon war ich etwas versöhnter mit der langen Reise. Für das Bad im Fluss sind allerdings Wasserschuhe nötig, da die Kieselsteine im Fluss doch ganz schön weh tun können.

 Am nächsten Tag mussten wir erst einmal unsere Vorräte auffüllen und fanden daher zufällig den Weg nach Laroque, oh mein Gott war das schön. Ein altes französisches Städtchen wunderbar am Fluss gelegen. Es sah aus wie aus einem Märchen. In Laroqe gab es einen großen Supermarkt an der Rue du Mazet . Ganz in der Nähe gab es auch einen Lidl an der Avenue de l’Europe… sehr praktisch… Nun gerüstet für die ersten Tage haben wir es uns erst einmal auf unserem CP gemütlich gemacht bevor wir die ersten Ausflüge unternehmen wollten, haben den Fluss genossen, waren Pizza im platzeigenen Restaurant essen und haben dazu den hauseigenen Biowein getrunken, einfach himmlisch… und sehhr sehhhr lecker!

 Es gibt auf dem Platz keinen richtigen Supermarkt, allerdings bekommt man zumindest morgens die nötigsten Dinge, wie Baguette, Croissants etc.! Wenn man einen Platz direkt am Fluss hat (für mich ein MUSS) ist der Weg zur Rezeption zu Fuss ziemlich weit, also da ist man hin und zurück schon 20 Minuten unterwegs, aber wir haben immer unsere große Tochter geschickt :-) sie hatte eine Freundin da und die beiden sind mit Begeisterung Baguette holen gegangen! Am nächsten Tag hat dann der restliche Teil der Familie (mein Bruder mit Familie war auch noch dabei) eine Kanutour den Herault herunter gemacht, es war wohl toll, aber sehr anstrengend, also nicht zu unterschätzen. Auch die einfach ausgewiesenen Stellen haben es zum Teil für ungeübte Kanufahrer ganz schön in sich, aber trotzdem waren alle begeistert. Ich musste leider mit unserer 3jährigen Tochter + Hund unser Zelt hüten, aber ich habe mir auch einen schönen Tag gemacht. Die Kinder sind dann den restlichen Urlaub mit einem kleinen Boot immer die Stromschnelle am CP heruntergefahren, das war fast so schön wie Kanufahren, vielleicht sogar schöner.

 Unser nächster Ausflug wurde dann geplant und wir entschieden uns für das kleine Dörfchen Saint-Guilhem-le-Désert. Der Weg dorthin war gar nicht so kurz, aber landschaftlich sehr schön. Das Dorf war wirklich wunderschön, aber natürlich von Touristen überlaufen. Trotzdem fand ich der Ausflug hat sich gelohnt, es ist wirklich sehenswert.


 Allerdings sollte man sich Getränke und Snacks einpacken, denn dort sind alle Geschäfte extrem teuer. Was ich toll fand, es waren dort nicht nur die 0815-Touristenshops, sondern viele Künstlerläden in denen man tolle Bilder und andere Kunstwerke bestaunen konnte.

 Zur naheliegenden Teufelsbrücke (oder so ähnlich) sind wir allerdings danach nicht mehr gefahren, da der Ausflug schon sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat und wir unsere Kinder nicht noch mehr strapazieren konnten. Ein ein paar Tage später fuhren wir ein weiteres nettes Ausflugsziel an . Ein benachbarter Engländer gab uns den Tipp doch mal zu der besten Pizzeria in der Nähe zu fahren, diese lag bei Saint-André-de-Buèges. Ich kann jetzt gerade nicht mehr genau sagen wo diese Pizzeria lag und wie man dorthin kam, aber es war auch jeden Fall in der Nähe der Quelle. Ein Schweizer führte die Pizzeria die wirklich sehenswert ist. Man isst in einem Innenhof, der umrahmt ist von hohen ich nenne es mal Burgmauern. Sehr lecker und das Ambiente war wirklich besonders. Die Umgebung ist wunderschön und ein Spaziergang dort in der Umgebung ist auf jeden Fall lohnenswert. Wir haben dann noch die Quelle der Bueges besucht, auch sehr sehr schön, aber man darf dort nicht baden, was uns vorher natürlich nicht klar war. Dieser Quellsee hat etwas magisches unbeschreiblich das unglaublich klare hellblaue Wasser, man möchte am liebsten gleich hineinspringen! Ein weiteres sehenswertes Ziel das wir uns angeschaut haben war der Cirque de Navacelles.


Allerdings hat mich der Weg dorthin fast mehr beeindruckt, als die Sehenswürdigkeit selbst. Man fährt unendliche Serpentinen zum Cirque hoch und der Ausblick ist beeindruckend, wunderschön und unvergesslich.  Auf dem Weg zum Cirque haben wir einen Fluss entdeckt, zu dem wir dann in den nächsten Tagen zum schwimmen wollten, weil es dort so wunderschön aussah… der Vis (bei Ganges). Und ich muss euch sagen es hat sich gelohnt, der Vis ist zwar bedeutend kälter als der Herault, aber dafür auch sehr viel klarer. Von den Wasserfällen des Vis springen die ganz Mutigen in das tiefe klare Wasser, auch eine alte romantische Brücke wird als Sprungturm genutzt. Es ist einfach wild romantisch dort und ein Schwimmausflug wert. Wir haben sogar einen Flusskrebs in den kalten Fluten entdeckt! Unser letzter Ausflug führte uns auf den Markt von Brissac, wenn man französische Märkte mag auf jeden Fall sehenswert aber sehr voll! So das war es schon ansonsten haben wir einfach die Zeit genossen, den Käse, den Wein den frischen Salat , es war einfach wuuuunderschööön und sicherlich noch eine Reise wert. Noch ein paar Kleinigkeiten zum CP, es gibt dort zwei Sanitärgebäude die recht sauber waren, allerdings hatten wir ein Problem mit warmen Wasser, nach kurzer Duschzeit wurde das Wasser kalt und das war schon ziemlich schrecklich, allerdings sagte die Dame an der Rezeption es wäre wohl ein Defekt… daher kann ich nicht beurteilen, ob dieses Problem immer noch besteht. Doof fand ich auch, dass es nirgendwo Mülleimer gab und man den Müll immer sammeln musste und zum entsorgen zur Rezeption hochfahren musste, da könnten die CP Besitzer doch mal ein paar Müllbehälter aufstellen, oder einen Angestellten rumschicken, der z-B. morgens die Mülltüten einsammelt. Ansonsten hat es uns sehr gut gefallen, es ist ein einfacher aber wunderschöner CP, es gibt zwischendurch an der Rezeption Abendprogramm, wir waren nur einmal dort und es war sehr nett. Ein Sänger hat franz. Chansons geträllert und wir haben nett hauseigenen Wein dazu getrunken und die leckere Pizza gegessen.
Mein Resümee, ich würde diesen Campingplatz durchaus noch einmal buchen, es war ein Rundum schöner Urlaub und wenn man gerne naturnah campt, dann wird man sich auf diesem CP auf jeden Fall wohl fühlen. Seit 2011, ist auch noch einiges geschehen, man kann es sich auf der Homepage des CP'anschauen. VG Steffi